ST. FRANZISKUS, BURTENBACH

Entstehungsgeschichte der St. Franziskus Kirche

 

11.03.1966  Das Bischöfliche Ordinariat teilt mit, dass in Burtenbach eine Katholische Kirche gebaut werden soll

25.05.1966   Bei einer Versammlung der Burtenbacher Katholiken im Gasthaus Stern wird über den Standort diskutiert sowie ein Bauausschuss von   12 Personen gewählt

01.06.1966   Auf der zweiten Versammlung der Katholiken Burtenbach`s wird der heutige Standort in einer Abstimmung festgelegt und dieser im August notariell beglaubigt

05.03.1971   Nach 5-jähriger Wartezeit aufgrund Geldmangels erfolgt die Ausschreibung des Kirchenbaus

An der Ausschreibung nehmen teil:

                        Herr Architekt Steim, Stuttgart

                        Herr Architekt Alfred Back, Göggingen

                        Herr Architekt Franz Hartberger, Neu-Ulm

                        Herr Architekt Hannes Rappl, Augsburg

15.06.1971   In einer geheimen Abstimmung wird der Auftrag zum Bau der Kirche mit 7 von 9 Stimmen an Architekt Steim aus Stuttgart vergeben

Juli 1971       Versuch des Herrn Baron von Stetten den Kirchenbau zu verhindern

22.07.1971   Antwortschreiben des Bischöflichen Ordinariats, dass der Kirchenneubau durchgeführt wird

12.01.1972   Das Diözesanbauamt teilt dem Pfarramt in Münsterhausen mit, dass der Gotteshausneubau gestoppt wird. Grund: Finanzielle Schwierigkeiten

1974              Zwei Jahre später mobilisieren der PGR und die KV sowie der Burtenbacher Bauausschuss alle Kräfte. Ihnen wird zugesichert, dass der Bau bald in Angriff genommen werden kann. Die Ausschreibungsplanung erfolgt

25.03.1975   Die „Aktionsgemeinschaft gegen das Katholische Kirchenzentrum in Burtenbach“ verteilt ein Pamphletschreiben ohne Unterschrift an alle Haushalte in Burtenbach, Kemnat, Oberwaldbach und Münsterhausen. Ohne Erfolg

27.03.1975   Antwortschreiben des Marktgemeinderates Burtenbach mit 1.Bürgermeister Herrn Walter Gruber gegen das Flugblatt und für den Bau eines Katholischen Gotteshauses

05.11.1975   Das Landratsamt Günzburg erteilt die Baugenehmigung

14.11.1975   H.H. Pfarrer Vogel erhält Nachricht, dass sich der H.H. Bischof Dr. Josef Stimpfle für den Patron der Kirche entschieden hat: „Der Heilige Franziskus von Assisi“

21.11.1975   BFK erteilt grünes Licht für den Baubeginn

22.11.1975   Bereits um 10:30 Uhr erfolgt der erste Spatenstich

24.11.1975   Offizieller Baubeginn

16.05.1976   Grundsteinlegung durch Bischofvikar Achter

24.09.1976   Richtfest

16.10.1977   Diözesanbischof Dr. Josef Stimpfle weiht das lang ersehnte und geplante Gotteshaus unter dem Leitwort: „Siehe das Zelt Gottes ist bei den Menschen, er wird unter ihnen wohnen“

28.09.1980   Installationsfeier Pfarrer Gabriel Albert Vollmann

März 1983    erste eigene Kirchenverwaltung

Kirchenpfleger:                                                                                        

1983 – 1994                         Richard Heichel

1995 –  2008                        Walter Hagn

seit      2009                         Markus Kraus

März 1986    erster eigener Pfarrgemeinderat der St. Franziskus

Pfarrgemeinde -PGR-Vorsitzender: Werner Heichel
vorher hatte die Filialpfarrgemeinde Burtenbach einen gemeinsamen PGR und KV mit der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Münsterhausen

04.10.1987   Erstes Pfarrfest anl. 10 Jahre Franziskus Kirche Burtenbach – Erlös dient als Grundstock für eine neue Orgel             

11.10.1987   Installationsfeier Pfarrer Hermann Danner

Nov.  1987    Erster Martinsumzug     

13.12.1987   Erster Seniorenadventsnachmittag

19.12.1987   Einmütiges Votum-Schreiben an Generalvikar Dr. Eugen Kleindienst gegen die geplante Pfarrverbandseinteilung 1990/95. Die Franziskus Pfarrgemeinde Burtenbach soll nach Kemnat zum Pfarrverband Jettingen-Scheppach und in das Dekanat Günzburg umgepfarrt werden

08.10.1989   Pfarramtseinführung Pfarrer Mirko Cavar

1990              Einführung der ersten Ministrantinnen der Diözese Augsburg in der Franziskuskirche Burtenbach

Jan.   1991   Gründung von Sternsingergruppen

Febr. 1992    Seniorenfasching

Mai    1992    Sanierung des Pfarrheimflachdaches

04.10.1992   Am 15-jährigen Franziskusfest weiht der damalige H.H. Generalvikar Dr. Eugen Kleindienst die 16 Register große Orgel, erbaut von der Orgelbaufirma Schmid aus Immenstadt

Nov.  1992    Adventsbasar

12.06.1994   H.H. Dekan Ludwig Gschwind weiht die drei Glocken, gegossen von der Firma Bachert aus Heilbronn.
„Franziskus-, Ulrichs- und Marien-Glocke“
In diesem Zusammenhang wird der Turm komplett saniert und die Eternitdachplatten durch Kupferblech ersetzt. Gleichzeitig wird auch das undichte Flachdach des Turmes und des Pfarrheimes durch ein geneigtes Kupferdach erneuert

1995              Beginn der Innenrenovierung und Umgestaltung der Kirche. Die dunkel wirkenden Innenwände streicht der Kirchenmaler Herr Hagn aus Burtenbach weiß. Gleichzeitig erhält unser Gotteshaus die Apostelkreuze. Frau Silvia Nagacevschi, Künstlerin aus München, malt das Franziskuskreuz über dem Volksaltar. Zur neuen Ausstattung gehören auch Altar- und Osterleuchter des Kunstschmieds Heribert Nusser aus Loppenhausen.

Dez.   1995   Lebendige Krippe

Juli    1996    Teilnahme am Schertlinfest 500 Jahrfeier

Nov/Dez96   Ökumenische Veranstaltung zum Lutherjahr

30.01.1997   Beschlussfassung zur Pfarreiengemeinschaft Münsterhausen-Burtenbach und Kemnat

21.09.1997   30 Jahre Franziskuskirche -Pfarrfest

11.05.1998   Pfarreiengemeinschaftsbildung in Weißenhorn Münsterhausen-Burtenbach-Kemnat

24.06.1998   Bildung eines Seelsorgeteams in der Pfarreiengemeinschaft Münsterhausen-Burtenbach-Kemnat

13.10.1999   10 Jahre Pfarrer Mirko Cavar

Okt.   1999    Gemeindemission mit Pater Johannes Efferm

28.11.1999   Pfarrer Mirko Cavar segnet den neuen Taufstein, der vom Bildhauer Herrn Blasius Gerg aus Glonn/Haslach entworfen und angefertigt wurde; von demselben Künstler stammt auch die gesamte Chorraumgestaltung.

02.12.2000   Einführung eines jährlichen Besinnungs- oder Einkehrtages

16.12.2000   Erster Kircha-Ratsch

2002              Die Franziskus-Kirche erhält ein neues Gesicht

In Fortsetzung zur Turm- und Pfarrheimdachsanierung werden ebenfalls die schwarzen Eternitplatten auf dem Dach und der Westseite durch Kupferblech ersetzt, die Außenwände der Süd- und Nordseite isoliert und weiß verputzt und der Treppenaufgang an der Nordseite erneuert. Des weiteren erfolgt eine Neugestaltung der Außenanlage

20.10.2002   25 Jahre St. Franziskus-Kirche und Bischofsvisitation „Weihbischof Losinger“

01.12.2002   erstmals „Unser Weg zur Krippe“ in Burtenbach

14.12.2002   Einführung von PGR-Adventsgottesdienste „Rorate-Gottesdienst“

14.04.2003   Jahr der Bibel -Ausstellung in Münsterhausen

Juni  2003    PGR+KV fahren nach Assisi anl. 25 Jahre Franziskus-Kirche

10./11.2003 Ökumenische Bibelabende

16-20.06.04  Besuch des Katholikentages in Ulm

21/22.08.04  Teilnahme am historischem Fest Schlosshof Burtenbach

13.11.2004   Jugendgottesdienst

11/15.08.05  Tage der Begegnung anl. Weltjugendtage in Köln

01.09.2005   Einführung Pfarrer Nikolaus Lozic´

17.06.2006   Teilnahme an der Heiligen Priesterweihe Pater Christoph Maria Kuen OSB in der Basilika Ottobeuren -Klosterprimiz-

23.06.2006   Empfang/Vesper von Pater Christoph Maria in der Franziskus-Kirche Burtenbach

25.06.2006   Erste Primiz in der Geschichte der Marktgemeinde Burtenbach „Heimatprimiz“ Primizfeier mit Festumzug in Burtenbach sowie auf dem Sportgelände des TSV Burtenbach und der Burggrafenhalle

26.11.2006   Einführung eines Gottesdienstes für Ehejubilare

07.01.2007   Einführung eines Taufelterngottesdienstes in Burtenbach

2007              Gründung der Musikgruppe „Wir sind Wir“

23.09.2007   30 Jahre Franziskus-Kirche „Pfarrfest“  Jubiläumspredigt Franziskanerpater Benno Fischer

Okt.   2008    Aktion „Godd Sellers“

01.01.2009   Kirchenpfleger Markus Kraus

26/27.06.09 Kinderbibelnacht

30.01.2012   Mitteilung der neuen pastoralen Raumplanung 2025

16.11.2013   Bürgerempfang anl. des 60. Geburtstages von Pfarrer M. Cavar

2014              25 Jahre Pfarrer Mirko Cavar in Münsterhausen und Burtenbach

29.06.2014   40-jähriges Priesterjubiläum Pfarrer Nikolaus Lozic´

2015              weitere kleinere Instandhaltungsmaßnahmen

10.10.2015   Feier zum 70. Geburtstag von Pfarrer Nikolaus Lozic´

20.05.2017   Ökumenischer Gottesdienst anl. des Luther-Jahres                

                        „500 Jahre Reformation“

17.09.2017   40 Jahre Franziskuskirche „Pfarrfest“

2018              Verkauf einer Teilfläche am „Torberg“ an die Marktgemeinde Burtenbach  -Entstehung von ca. 5 neuen Bauplätzen-

22.04.2019   Emmauswanderung zur Franziskus-Kirche Burtenbach

01.01.2020   Neujahrsgottesdienst alle drei Pfarreien in Burtenbach

26.07.2020   Verabschiedung Pfarrer Mirko Cavar

30.08.2020   Verabschiedung Pfarrer Nikolaus Lozic´

 

 

 

Pfarrer in der Franziskus-Kirche Burtenbach:

1965 – 1980                           Geistlicher Rat Eugen Vogel

28.09.1980 – 31.01.1987    Gabriel Alber Vollmann

01.08.1987 – 30.09.1989    Hermann Danner

08.10.1989 – 31.08.2020    Mirko Cavar

 

Kirchenpfleger:

1983 – 1994                           Richard Heichel

1995 – 2008                          Walter Hagn

Seit     2009                            Markus Kraus

Ein Beitrag von Herrn Prälat Ludwig Gschwind, Pfarrer in Mindelzell, Dekanat Günzburg  zur St. Franziskuskirche in Burtenbach

 

Schlicht und einfach wie ihr Patron Burtenbachs katholische Kirche ist unter all den Kirchen und Kapellen des Dekanates Krumbach wohl die Schlichteste. Ihre evangelische Schwester prägt mit barockem Zwiebelturm das Ortsbild, während der Turm der Franziskuskirche genausogut der Kamin einer Großwäscherei sein könnte. Nach Art italienischer Kirchen ist der Turm vom Kirchenbau abgestzt, ein Campanile. Garkeine so schlechte Lösung, wenn man an die Probleme denkt, die durch die Schwingungen des Kirchturms beim Glockengeläut ausgelöst werden. Freilich allzusehr gerät das Campanile von St. Franziskus nicht in Bewegung, denn der Glockenklang, der die katholischen Christen Burtenbachs zur Kirche ruft, kommt vom Tonband. (Seit 1994 rufen drei richtige Glocken die Gemeinde zum Gebet.) Modern, zweckmäßig und sparsam sollte 1976 gebaut werden, um die Gemeinde, die bis dahin Gast in der evangelischen Kirche war oder nach Münsterhausen zum Gottesdienst ging, ein Stück religiöser Heimat zu geben. Der unvergessene Parrer Eugen Vogel hat sich um den Kirchenbau verdient gemacht. Betritt man das Kirchengebäude, dann befinden sich rechterhand Pfarrsaal und Konferenzraum, gegenüberliegend aber der Gottesdienstraum. Die Bänke sind um den Altar gruppiert, einen Altar, der als Tisch gestaltet ist und damit den Mahlgedanken zum Ausdruck bringt, der bei der Feier der Hl. Messe neben dem Opfergedanken, wie ihn die Barockkirchen betonen, eine Rolle spielt. Jesus, der sich für uns opfert, wird auf dem Altar gegenwärtig und lädt uns ein, Gastmahl mit ihm zu halten. Hinter dem Altar fällt Licht durch ein farbiges Glasfenster, das in seiner Symbolik unschwer als „Dreifaltigkeitsfenster“ erkennbar ist. Gott, der Vater, der Tag und Nacht geschieden, der Sonne, Mond und Sterne erschaffen hat; Gott, der Sohn, der von sich sagt: „Ich bin das Licht der Welt“; Gott, der Hl. Geist, der im Feuer auf die Apostel herabkommt und den Menschen zu erleuchten vermag. Der eine Gott in drei Personen wirkt in dieser Welt und er ist gegenwärtig, wenn Menschen sich zusammenfinden, um sein Wort zu hören und das Gedächtnis des Sohnes zu feiern. Dieses Fenster erinnert an den Lobgesang des Hl. Franziskus: „Höchster, allmächtiger, guter Herr, dein sind Ehre, Lob und Ruhm und aller Segen.“ Und wenn der Tabernakel die Sonne versinnbildlichen soll, dann wird hier erneut ein Motiv aus dem „Sonnengesang“ des Heiligen aus Assisi aufgegriffen: „Gelobt seist du, mein Herr! Mit all deinen Geschöpfen, vor allem mit der edlen Schwester Sonne. Sie bringt uns den Tag und das Licht, von dir, du Höchster, ein Gleichnis.“ Franziskus, der die Armut über alles liebte, hat mit eigener Hand das Kirchlein San Damiano vor den Toren Assisis vor dem Verfall bewahrt und es mit den kargen Mitteln, die er bettelnd erhielt, wiederhergestellt. „Baue meine Kirche wieder auf!“ so hörte er Jesu Stimme in einem Traum. Franziskus aber hat mehr erneuert als das Kirchlein von San Damiano. Die ganze Kirche lernte durch Franziskus das Wort Gottes neu zu entdecken und den Nächsten wirklich du lieben. Seine Liebe zu Gott ließ ihn alle lieben, Freund und Feind, den Christen und den Muslim, Natur und Kreatur. Er, der den Vögeln predigte – und eine Figur des Hl. Franziskus in der ihm geweihten Kirche zeigt ihn so – konnte ebenso gute Worte für den „Bruder“ Wolf finden. Schlicht ist diese Kirche „St. Franziskus“ in Burtenbach. Sie fällt nicht auf. Sie versteckt sich fast zwischen den Häusern, die den Hang besiedeln. Schlicht ist die Botschaft, die sie verkündet: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch stärken.“

 

Prälat Ludwig Gschwind